Mit neuem Blick und aktuellem Bezug zu unserer globalen Gegenwart fokussiert der Band den vielseitigen Austausch zwischen dem Osmanischen Reich und seinen mitteleuropäischen Nachbarn während der sogenannten Türkenkriege im 17. Jahrhundert. Wie Venedig, Sizilien und Andalusien war der Balkan im Herzen Europas eine lebendige Brücke zwischen Orient und Okzident.
Der Band vereint rund 350 hochkarätige Kunstwerke, vielfach aus den berühmten Sammlungen der »Karlsruher Türkenbeute« und der Dresdner »Türckischen Cammer«. Sie bilden die Folie für die spannende Geschichte der Innovationen in Kunst, Architektur, Mode und Technik, die ohne den Austausch der Kulturen, ohne die Dualität von Angst und Faszination für das Fremde nicht denkbar wären. In Europa hielt die Kaffeekultur Einzug, im Osmanischen Reich der Buchdruck. Polnische Adlige legitimierten sich als Nachfahren eines antiken iranischen Reitervolks und Protestanten in Siebenbürgen schmückten ihre Kirchen mit Gebetsteppichen. Klug hinterfragt der Band Stereotype über den Islam und zeigt den Mehrwert plurikultureller Gesellschaften.
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